Kindheit 4.0:
Elisabeth Koelle-Karmann im Spiegel
zeitgenössischer Kunst
Ende Februar 2018 lud mich die Galerie M Beck ein, mich zum Gedenken der saarländischen Künstlerin Elisabeth Koelle-Karmann an der Gemeinschaftsausstellung „Kindheit 4.0“ im Saarbrücker Haus der Stiftung der Verbände der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e.V. zu beteiligen. Da der Abgabetermin bereits für den 15. März terminiert war, wäre es eigentlich zu knapp für die Schaffung eines neuen Bildes gewesen. Aber weil ich mich bereits einmal in dieses sensible Thema eingearbeitet hatte, fand sich in meinem Archiv noch ein Acrylgemälde, das neu gemalt nicht besser hätte passen können. Es trägt den Titel „CINDERELLA“ mit der dazugehörigen einzeiligen Kurzstory „Noch ist es ein schönes Spiel und kein böses Märchen …“ In der Broschüre zur Ausstellung „Kindheit 4.0“ finden sich neben elf weiteren Künstlerinnen und Künstlern auch eine Doppelseite mit der Abbildung meines Gemäldes und den etwas ausführlicheren Gedanken zur Bildgeschichte:
Wenn die Lebensweisheiten nicht gerade aus der Feder der Gebrüder Grimm stammen, sind es Elternhaus, Kinderhort und Schule, die den Kindern die Geborgenheit schenken, die sie brauchen, um die von Missgunst und Bosheiten geprägte Welt der Großen spielerisch zu erkunden – step by step. Kaum ein Kind, das dieses Rollenspiel in Mutters Kleidern und Schuhen nicht geübt und sich Jahrzehnte später daran erinnert hätte. Vielleicht war es die Erinnerung an die als wohlbehütet empfundene Kindheit in Sankt Ingbert, die Elisabeth Koelle-Karmann immer wieder auf solche Kinderthemen als Grundlage für ihre Werke zurückgreifen ließ. Wenn dem so wäre, hätte sie sich sicherlich über CINDERELLA in Acryl gefreut.
Nach der Ausstellung in Saarbrücken zog die „Kindheit 4.0“ Kunstsammlung zu zwei weiteren Stationen in St. Ingbert, der Heimat ihrer Kindheit und der langjährigen Wirkungsstätte von Elisabeth Koelle-Karmann.
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